SKK1982 - Internetpräsenz des Schachklubs 1982 Klingenberg e.V. - Spielberichte I
Spielberichte I Saison 2022/23
8. Spieltag: Höchstadt/Aisch I - Klingenberg I 5.5 - 2.5
8. Spieltag: Klingenberg I - Bad Neustadt I 4-4
7. Spieltag: Aschaffenburg I - Klingenberg I 4.5 - 3.5
Im Lokalderby gegen die abstiegsgefährdeten Schachfreunde aus (Obernau-)Aschaffenburg hatten wir leider erneut eine Niederlage zu verzeichnen.
Jürgen akzeptierte ein frühes Remisangebot, da er mit der Mittelspielstellung unzufrieden war, die sich nach seiner Bird-Eröffnung ergeben hatte. 0.5 - 0.5
Ähnlich erging es Robert an Brett 7, der mit leichtem Stellungsnachteil gegen die schwarze "Maroczy-Struktur" einer Zugwiederholung zustimmte. 1-1
Manuel wurde in der Eröffnung auf dem falschen Fuß erwischt und befand sich nach 10 Zügen in einer positionellen Verluststellung. Sein junger Gegner spielte unter dem Strich eine perfekte Partie, ließ keinerlei Schwindelchancen zu und verwertete seinen Vorteil mit guter Technik. 1-2
Eine vergleichbar starke Vorstellung lieferte der Gegner an Brett 6 ab, welcher zuerst Klaus L.s Eröffnungsungenauigkeit ausnutzte und danach eine messerscharfe Präzision bis zum Partieende demonstrierte. 1-3
Zumindest wurde Fabian an Brett 1 seiner Favoritenrolle gerecht und konnte am schwarzen Königsflügel einen spielentscheidenden Angriff generieren. 2-3
An Brett 3 andere Eröffnung, aber selbes Prinzip: Markus knackte die schwarze Königsstellung im Mittelspiel und konnte die Partie durch einige ästhetische Züge (34.Dxe5!, 36.Lg7+!) mit einem Mattangriff gebührend abschließen. 3-3
Leider sah es an den verbliebenen beiden Brettern zu dem Zeitpunkt alles andere als gut aus, so dass unsere Niederlage trotz dieser temporären Aufholjagd nicht mehr abzuwenden war.
So geriet Tobias am zweiten Brett mit Schwarz in einer sehr komplexen Sweschnikow-Eröffnungsvariante in Nachteil, konnte sich zwischenzeitlich zwar zurückkämpfen, doch nach weiteren Fehlern ließ sich Michael Frey seine zweite Chance nicht entgehen und führte die Partie nach dem positionellen Qualitätsopfer 27.Txc5! sicher zum Sieg. 3-4
Klaus K. wurde im Mittelspiel von 20.Dc2! mit der tödlichen Drohung Dg6+ unangenehm überrascht und erlitt infolgedessen kritischen Materialverlust. Zwar schaffte Klaus es in der Folge, den Schaden auf nur einen Minusbauern zu begrenzen, doch aufgrund der komfortablen Mannschaftssituation war Weiß verständlicherweise mit einer "unverlierbaren Stellung" vollkommen zufrieden und sicherte unseren Gegnern so deren Mannschaftssieg. 3.5 - 4.5
[Fabian Englert]
6. Spieltag: Klingenberg I - Hof I 3-5
Am sechsten Spieltag unterlagen wir unseren oberfränkischen Gästen aus Hof nach einem für uns unbefriedigenden Matchverlauf mit 3 - 5.
Roberts Najdorf-Sizilianer geriet gegen den weißen Angriff am Königsflügel im Mittelspiel unter starken Druck. Nachdem Schwarz eine Qualität eingebüßt hatte, gelang es dem Anziehenden schließlich, sämtliche schwarzen Schwindelchancen zu unterbinden. (0-1)
Am ersten Brett erhielt Fabian mit Schwarz in einer Symmetrischen Englischen Eröffnung eine schöne Position und stellte seinem Gegner auf dem Brett einige unangenehme Fragen. Womöglich auch aufgrund des moderaten Zeitdrucks, unter dem sich Weiß befand, endete die Partie schließlich abrupt durch einen taktischen Fehler. (1-1)
An Brett 8 befand sich Manuel gegen seinen jungen Gegner im Mittelspiel in einer dominanten Position, was er durch seinen Königsmarsch zunächst unterstrich. Der Sieg schien nahe, doch es brauchte nur einen Moment der Unaufmerksamkeit, einen unaufmerksamen Königszug und Schwarz setzte Matt mittels Damenschach und stellte den Partieverlauf auf den Kopf. (1-2)
Tobias gewann gegen den Taimanov-Sizilianer seines Gegners im Mittelspiel einen wichtigen Bauern, nachdem Schwarz das weiße Läuferopfer auf b5 nicht akzeptierte. In der Folge gelang es Tobias seine Stellung vollständig zu konsolidieren und schlussendlich den Sieg zu erringen. (2-2)
Markus erreichte nach scharfer, unkonventioneller Eröffnungsbehandlung eine schöne Mittelspielstellung. Angesichts der sehr komplexen Lage verwundert es nicht, dass beide Seiten nicht genau agierten. Als sich der Rauch verzogen hatte, einigte man sich auf Unentschieden. (2.5 - 2.5)
Ebenfalls eine unkonventionelle Eröffnung ergab sich am Nebenbrett, hier überraschte Klaus K. seinen Gegner mit einem frühen Damenausfall nach g4. Das damenlose Mittelspiel, das sich wenig später ergab, schien etwas günstiger für Weiß, doch auch hier kamen wir schließlich nicht über ein Remis hinaus. (3-3)
Jürgen führte die schwarzen Steine in einer Symmetrischen Englischen Eröffnung und wählte mit ...e5 eines der ambitioniertesten Systeme. Die Mittelspielstellung war tendenziell günstig für Schwarz und die Endstellung glatt gewonnen, doch leider verlor Jürgen auf Zeit. (3-4)
An Brett 6 zeigte sich Schwarz theoretisch gut vorbereitet auf Klaus L.s Evans-Gambit. Klaus gelang es zwar in der Folge, den geopferten Bauern zurückzugewinnen, doch in zweischneidiger Stellung musste auch er sich später geschlagen geben. (3-5)
[Fabian Englert]
5. Spieltag: Stetten I - Klingenberg I 2.5 - 5.5
Im neuen Jahr erzielten wir in Stetten einen überzeugenden Mannschaftssieg.
Am zweiten Brett akzeptierte Tobias mit den schwarzen Steinen ein Remisangebot in der Eröffnungsphase. (0.5 - 0.5)
Wenig später einigten sich sowohl Bernd (Brett 8) als auch Robert (Brett 6) mit ihren Gegnern ebenfalls auf ein Unentschieden. (1.5 - 1.5)
Die übrigen Partien tendierten zu unseren Gunsten.
Zunächst konnte Fabian aus seiner Eröffnungsvorbereitung Kapital schlagen, die ihn in ein Endspiel mit einem leichten aber permanten positionellen Vorteil geführt hatte. Ohne aktives Gegenspiel versuchte Schwarz den verzweifelten Befreiungsschlag 24...e5, der aber unmittelbar an der taktischen Erwiderung 25.Sd6+! mit sofortigem Materialgewinn scheiterte. (2.5 - 1.5)
Klaus L. opferte im Mittelspiel eine Leichtfigur für einige Bauern und gute Angriffsoptionen. Schwarz versuchte sich mittels Damenopfer zu verteidigen, doch erwies sich die Kombination der weißen Dame plus Springer in der Folge als zu stark. (3.5 - 1.5)
Klaus K. hatte sich gegen die Französische Verteidigung seiner Gegnerin ebenfalls eine schöne Angriffsstellung erspielt, agierte im Mittelspiel dann aber nicht konsequent genug und geriet auf dem Brett und auf der Uhr unter Druck. Nach einem taktischen Fehler folgte kam Schwarz zu einem tödlichen Schach auf der langen Diagonale und verkürzte unsere Führung. (3.5 - 2.5)
An Brett 4 war der Partieausgang lange Zeit offen, in taktisch komplexer Mittelspielstellung ließen sich beide Spieler auf ein Zeitnotduell ein. Hier bewies Jürgen die besseren Nerven und war derjenige, der zuerst beim gegnerischen König anklopfte. (4.5 - 2.5)
In Manuels Partie wurde das damenlose Mittelspiel nach 1.e4 d6 2.d4 e5 3.dxe5 diskutiert. Die Position war für Schwarz zunächst solide, doch dann schlichen sich Fehler in dessen Spiel ein, Manuel konnte mehrere Bauern gewinnen und seinen Materialvorteil - wenn auch nicht mit perfekter Technik - aber doch sicher genug verwerten. (5.5 - 2.5)
[Fabian Englert]
3. Spieltag: Klingenberg I - Bamberg II 4-4
Obwohl unsere Gäste aus Bamberg nur zu siebt anreisten, kamen wir in einer kampfbetonten Begegnung nicht über ein Unentschieden hinaus. (1-0, Tobias / Brett 2)
Roberts Gegner an Brett 7 lieferte mit den weißen Steinen eine Musterpartie der Englischen Eröffnung gegen Königsindisch ab. Zwar beging Robert keine offensichtlichen Fehler, doch Weiß bestrafte die wenigen schwarzen Ungenauigkeiten mit messerscharfer Präzision und konnte nach 26 Zügen den Sieg erringen. (1-1)
Nur unwesentlich besser erging es Fabian am Spitzenbrett, dessen Gegner heute ebenfalls in toller Form war. Trotz seiner großen Favoritenrolle sah sich Fabian nach zweischneidiger Eröffnungswahl bald unlösbaren Problemen am Brett ausgesetzt. Der Bamberger lieferte im Mittelspiel eine fantastische Vorstellung ab, traf eigentlich in allen kritischen Momenten die (sowohl nach menschlichem Ermessen als auch gemäß Engine-Bewertung) korrekten Entscheidungen (12.Lb5! / 15.Ld5! / 17.fxg6! / 20.Lg5!) und erhielt folgerichtig eine sowohl taktisch als auch positionell komplette Gewinnstellung. Vorwerfen muss sich der Anziehende einzig, unter moderatem Zeitdruck den Sack nicht noch klarer zugemacht zu haben (z.B. 22.Dxg6 hxg6 23.Se7) und später dem Rating seines Gegners viel zu viel Respekt gezollt zu haben, als er in noch immer objektiver Gewinnstellung Remis anbot, das Fabian freilich sofort akzeptierte. (1.5 - 1.5)
Am vierten Brett ereignete sich eine etwas ruhigere Partie, die nie zu weit aus dem Gleichgewicht geriet. Klaus Kraichs "katalanische" Läufer kompensierten die strukturellen Vorteile des Schwarzen adäquat und später ergab sich eine Zugwiederholung. (2-2)
Am Nebenbrett mussten wir leider eine weitere Niederlage hinnehmen, Jürgen zog nach taktisch hochkomplexem Kampf den Kürzeren. Der Schlüsselmoment war 27...Db2? (27...Lc8! mit Gegenchancen), wonach 28.Dc7! die unvermeidbare Gewinndrohung Txf6 aufstellte. (2-3)
Klaus Links Partie startete ungünstig, als er in der Eröffnungsphase den taktischen Trick 8...Sxe4! übersah und erst einmal einen Minusbauern für unzureichende Kompensation zu verzeichnen hatte. Später war es jedoch sein Gegner, der im Turmendspiel statt 34...Kb5! 35.Kd5 Te2! mit sehr guten Gewinnchancen mit 34...d5?? grob Fehlgriff und Klaus' König eine Eintrittspforte zum Königsflügel erlaubte, die dieser gewinnbringend nutzte. (3-3)
Am achten Brett überrumpelte Manuel seinen Gegner in der Eröffnung völlig und erreichte in weniger als zehn Zügen eine taktische Gewinnstellung. Leider "revanchierte" er sich in der Folge und nach 16...Kc6! war es Schwarz, der mittelfristig mit seinen zwei Läufern gewinnen sollte. Nach erneut ungenauem Spiel kam Manuel allerdings zurück in die Partie und übernahm sogar am Ende in einem Turmendspiel noch einmal die Initiative, bevor nach knapp 60 Zügen nur noch die beiden Könige auf dem Brett verblieben. (3.5 - 3.5)
Die längste Partie des Tages spielte sich an Brett 3 ab, in einem Turmendspiel kämpfte Markus unermüdlich um den Sieg. Zuvor gab es für ihn im Mittelspiel die Möglichkeit, den etwas unnatürlichen Zug 31.Ld1? mittels 31...Txh3+!! zu bestrafen, wonach 32.gxh3 Lxh3 33.Tf2 fxg5 34.Txf8 Lxf8 aufgrund seines exponierten Königs nicht gut für Weiß ausgegangen wäre. Im späteren Turnendspiel verblieb die Stellung trotz visueller schwarzer Druckstellung aufgrund des reduzierten Materials zunächst objektiv innerhalb der Remisbreite, bis der Bamberger begann unter Zeitdruck vom richtigen Pfad abzukommen: 65.Tg2? (65.Ta3! mit sofortiger Philidor-Remisstellung, selbst ohne den Bauern h3) 65...Td3! 66.Tg4?? Ke3 und nach 67.Tg8 gab es für Markus die goldene Möglichkeit 67...Td1+! 68.Kg2 f3+ 69.Kh2 f2 70.Te8+ Kd2 71.Td8+ Kc2 72.Tc8+ Kb3 73.Tb8+ Kc4-+ usw. Leider wählte Markus hier den anderen Kandidatenzug 67...Kf3?, wonach sich Weiß wieder ein Remis sichern konnte und unserem Mann keine weitere Chance einräumte. (4-4)
[Fabian Englert]
2. Spieltag: Klingenberg I - Rottendorf I 5-3
1. Spieltag: Klingenberg I - Marktleuthen I 3.5 - 4.5